Die Ära Gampelen geht zu Ende
Die Ära Gampelen geht zu Ende

Die Ära Gampelen geht zu Ende

Die Ära Gampelen geht zu Ende

Nach einer etwas längeren Auszeit möchten wir uns endlich wieder bei euch melden. Wie ihr vielleicht schon wisst, verbringen wir seit März dieses Jahres eine weitere Saison in der Schweiz. Unser Arbeitsplatz ist erneut der TCS Campingplatz in Gampelen, wo wir nochmals mit Herz und Engagement dabei sind.

Diese Saison ist jedoch etwas ganz Besonderes für alle Beteiligten. Es wird nicht nur unsere letzte Saison in der Schweiz sein, sondern auch die letzte für den Campingplatz Gampelen im wunderschönen Naturschutzgebiet Fanel am Neuenburgersee. Wie schon in der Überschrift erwähnt geht eine Ära zu Ende – es ist die letzte Saison in Gampelen. Dieser Ort hat uns in den letzten 2 Jahren viel Freude bereitet, und es fällt uns nicht leicht, uns von ihm zu verabschieden. Doch dazu später mehr.

Zunächst möchten wir euch auf den neuesten Stand bringen und berichten, was sich in den letzten Monaten bei uns getan hat. Auch wenn ihr in der letzten Zeit nicht allzu viel von uns gehört habt, ist einiges Schönes und Aufregendes passiert. Wir haben viele neue Eindrücke gesammelt und einige besondere Momente erlebt, die wir gerne mit euch teilen möchten. Bleibt dran, um mehr über unsere aktuellen Abenteuer und Erlebnisse zu erfahren!

Ankommen und Einrichten

Letztes Jahr war unser Setup eher im Stil der Marke Eigenbau gehalten: Aus einer alten Plane und einigen Holzbalken haben wir uns eine Markise gebaut, um uns im Frühjahr und Herbst vor dem Regen zu schützen. Das Ergebnis war durchaus funktional, doch wir mussten uns auch mit einem großen Nachteil arrangieren: Unsere Mobilität war stark eingeschränkt, denn die Plane war fest an unserer Dachterrasse verschraubt. Spontane Ausflüge oder ein schnelles Verladen waren daher leider keine Option.

Auch wenn es die letzte Saison ist, haben wir uns ein kleines, aber feines Upgrade gegönnt. Statt der fest installierten Markise haben wir uns einen frei stehenden Pavillon angeschafft, der uns die Freiheit gibt, mit unserem Henry jederzeit und ohne großen Aufwand loszufahren. Der Pavillon steht nun stolz an seinem Platz, der Tisch und die Stühle sind bereit für gemütliche Stunden. Einige Blumen auf dem Tisch und ein stimmungsvolles Licht für die Abendstunden runden das Gesamtbild ab.

Aber das letzte Detail fehlte noch: ein kleiner Garten vor der Tür. Hier haben wir unserer Kreativität freien Lauf gelassen und aus alten Latten ein charmantes Hochbeet gebaut. Darin haben wir eine bunte Mischung aus Pflanzen gezogen: knackigen Salat, aromatischen Kohlrabi, frische Karotten, würzige Radieschen, saftige Tomaten, mexikanische Minigurken, Kartoffeln und verschiedene Kräuter. Unser kleiner Garten ist jetzt der perfekte Ort, um nach einer langen und anstrengenden Schicht im Restaurant oder an der Rezeption abzuschalten und die Seele baumeln zu lassen.

Wir genießen jede Minute in diesem liebevoll gestalteten Bereich und freuen uns, dass wir so einen schönen Rückzugsort geschaffen haben.

Das vielseitige Leben auf dem Campingplatz

Das Aufgabenfeld auf einem Campingplatz ist wirklich beeindruckend vielseitig. Von der Organisation und dem Gästemanagement bis hin zu den praktischen Alltagsaufgaben – hier gibt es eine Fülle an verschiedenen Tätigkeiten. Und das alles muss reibungslos zusammenpassen, was nicht immer ganz einfach ist. Doch wir haben das Glück, ein erstklassiges Team an unserer Seite zu haben, das wir zum Großteil schon vom letzten Jahr kennen.

Felix ist dieses Jahr überwiegend im Restaurant aktiv. Er ist bekannt für seine ansteckende gute Laune und seinen Humor, der immer für ein Lächeln sorgt. In der Schweiz gibt es wohl niemanden, der alle Gäste, egal zu welcher Uhrzeit, mit einem herzlichen „Moin“ begrüßt – und genau das ist Felix’ Markenzeichen. Seine fröhliche Art macht den Restaurantbereich zu einem Ort, an dem sich jeder willkommen fühlt.
Aber Felix kann noch viel mehr. In diesem Jahr hat er ein neues Talent entdeckt: das Kunsthandwerk der Luftballontiere. Ganze drei Stunden hat er damit verbracht, für unsere kleinen Gäste bunte und fantasievolle Figuren zu modellieren. Die Freude der Kinder war riesig, und Felix hätte wahrscheinlich noch fünf Stunden weitermachen können. Doch irgendwann kamen auch bei ihm die Finger an ihre Grenzen – die unzähligen Knoten forderten ihren Tribut.

Roxy ist in diesem Jahr an der Rezeption eingeteilt. Ihre Aufgabe erfordert, dass sie stets eine Lösung parat hat und auch in stressigen Momenten gelassen bleibt. Hier ist es wichtig, die Ruhe zu bewahren und den Gästen bei ihren Anliegen und Problemen mit einem offenen Ohr und einem klaren Plan zur Seite zu stehen. Sie meistert diese Herausforderung mit Bravour und sorgt dafür, dass der Empfang stets reibungslos funktioniert.
Aber das ist noch lange nicht alles: Abends, bei der Kinderdisco, verwandelt sich Roxy mit großer Begeisterung in das Kostüm des Camping-Maskottchens Touri. In dieser Rolle schwingt sie mit den kleinen Gästen das Tanzbein und singt fröhliche Lieder. Auch wenn es im Sommer im Kostüm drückend heiß wird, sind die strahlenden, glücklichen Augen der Kinder jede schweißtreibende Minute wert.

Auch wenn das Arbeits-Shirt irgendwann ausgezogen wird, bleibt der Kontakt zu den Menschen bestehen. Die Gäste erkennen uns auch außerhalb der Arbeitszeiten und kommen oft mit ihren Sorgen oder Anregungen zu uns. Das gehört einfach dazu. Auf einem Campingplatz geht es nicht nur ums Arbeiten – es geht darum, sich Zeit für Menschen und Tiere zu nehmen, ein offenes Ohr zu bieten und gemeinsam durch alle Herausforderungen zu gehen.

Das ist es, was den Campingplatzalltag so besonders macht: die enge Gemeinschaft, die Fürsorge füreinander und die kleine, aber feine Balance zwischen harter Arbeit und herzlichen Momenten.

Nochmal zum Team

Wie bereits erwähnt, kennen sich die meisten hier schon vom letzten Jahr – und das ist ein großer Vorteil. Denn so wissen wir bereits, wie der eine oder andere tickt und arbeitet. Insgesamt herrscht hier ein ausgesprochen lustiges und offenes Klima, das die Zusammenarbeit umso angenehmer macht.

Ihr müsst bedenken, dass unser Leben hier weit über das normale Arbeitsumfeld hinausgeht. Hier leben und arbeiten wir eng zusammen. Es ist nicht wie in einem klassischen Job, wo man nach Feierabend nach Hause geht und seine Kollegen nicht mehr sieht. Hier begegnet man sich beim Duschen, beim Spaziergang oder beim Essen im Restaurant. Man ist hier nie wirklich allein – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. 😀

Sobald die Hochsaison vorbei ist, wird das gemeinsame Leben noch intensiver. Dann spielen wir zusammen Tischtennis, kämpfen in Mario Kart um die besten Platzierungen und haben spannende Kartenspiele. Wir gehen Bowlen, treffen uns an der Grillstelle für ein gemütliches Barbecue und feiern auch mal so richtig zusammen.

Besonders cool war in diesem Jahr die EM, denn unser Team besteht aus einer bunten Mischung von Nationalitäten. Wir kommen aus Deutschland, Österreich, Polen, Rumänien, Frankreich und der Schweiz. Das bedeutete, dass es jeden Abend etwas zu feiern gab. Diese gemeinsamen Abende und die wertvolle Zeit miteinander werden wir ganz besonders vermissen.

Besucher sind immer Herzlich Willkommen

Auch in diesem Sommer durften wir wieder zahlreiche Besucher bei uns begrüßen, und es war einfach großartig, all die vertrauten Gesichter zu sehen. Es ist jedes Mal ein besonderes Erlebnis, alte Freunde aus der Heimat, Bekanntschaften von unseren Reisen oder neu hinzugewonnene Schweizer Freunde und Bekannte wiederzutreffen.

In diesem Jahr hatten wir besonders viel Familienbesuch. Felix’ Eltern kamen vorbei, ebenso wie seine Schwester Laura mit ihrem Partner Jendrik, und auch die Cousine Lena samt ihrem Partner Matti fanden den Weg zu uns. Es war ein echtes Familienfest!

Darüber hinaus erhielten wir Besuch aus dem hohen Norden von Ricardo und Lily, sowie von unserem Reisebuddy Alex, der in seinem Defender angereist kam. Jan aus Berlin war dieses Jahr nicht nur als Besucher hier, sondern hat auch aktiv bei uns mitgearbeitet. Luca hingegen schwang sich regelmäßig auf sein Motorrad und brachte sein Zelt mit, um gemeinsam mit uns eine schöne Zeit zu verbringen.

Ein weiteres Highlight war der Besuch von Fabienne und Lucas vom Bauernhof Biomonti in Scharans. Sie hatten dieses Jahr ihren eigenen Dauercamperplatz bei uns, was bedeutete, dass wir uns wesentlich öfter sehen konnten.

Unsere Zeit gemeinsam war geprägt von intensiven Gesprächen, viel lustigem Geplänkel und vor allem von jeder Menge Spaß! Ein großes Dankeschön an euch alle, dass ihr die Zeit gefunden habt, mit uns zu genießen und wertvolle Momente zu teilen. Es war uns ein echtes inneres Blumenpflücken!

Ausflüge in der Schweiz

Leider hatten wir dieses Jahr nicht allzu viele gemeinsame freie Tage. Doch wenn wir welche ergattern konnten, haben wir sie genutzt, um die Schweiz noch besser kennenzulernen. Manchmal braucht es gar nicht viel, um neue Eindrücke zu sammeln – oft reicht es schon, die gewohnte Umgebung für eine Weile zu verlassen.

Wir haben die Gelegenheit genutzt, um an einigen interessanten Veranstaltungen teilzunehmen. So waren wir beim Seifenkistenrennen in Gampelen dabei, ein echtes Highlight, das uns viel Freude bereitet hat. Auch der Tag der offenen Tür auf dem Gelände der Justizvollzugsanstalt in Witzwil war eine spannende Erfahrung. Nicht zu vergessen der Markt der Stiftung Tannenhof – all diese Orte liegen im Umkreis von nur 3 Kilometern, aber jeder Besuch war eine wertvolle Bereicherung.

Natürlich haben wir uns auch weiter hinausgewagt. Häufig verschlug es uns nach Murten, weil uns die charmante Altstadt und die Aussicht auf den Murtensee immer wieder aufs Neue begeistern. UND weil es dort einfach das beste Eis weit und breit gibt 😀


Ein weiteres Highlight waren unsere Fahrradtouren rund um die drei Seen der Region. Wir haben den Murtensee mit einer Strecke von 35 Kilometern umrundet, sind 50 Kilometer um den Bielersee gefahren und haben schließlich 100 Kilometer um den Neuenburgersee gedreht. Jede Tour bot ihre eigenen Reize und tolle Ausblicke.

Besonders schön war auch der Bootstrip auf dem Neuenburgersee, den uns Claudia und Michu wieder ermöglicht haben. Diese gemeinsamen Ausfahrten sind immer ein ganz besonderes Vergnügen.

Wir haben die Areuse-Schlucht bei Boudry erkundet und uns endlich auch mal die Hauptstadt Bern angeschaut. Diese wunderbare kleine Stadt hat uns wirklich beeindruckt und ist absolut einen Besuch wert.

Es waren diese kleinen Ausflüge und Erlebnisse, die uns inmitten der intensiven Saison immer wieder neue Energie gegeben haben.

Der Camping in Gampelen schliesst…

Ja, du hast richtig gehört: Der TCS Campingplatz in Gampelen wird am 06.10.2024 für immer seine Tore schließen. Auch wenn es für uns ohnehin die letzte Saison in der Schweiz gewesen wäre, so ist es eine sehr traurige Nachricht.

Dieser Campingplatz hat eine lange Geschichte, die bis in die 1950er Jahre zurückreicht. Einige Dauercamper sind hier bereits seit über 55 Jahren zu Hause. Die Schließung erfolgt aufgrund der Einstufung des Platzes als umweltrechtswidrig, da er sich im Naturschutzgebiet Fanel befindet. Trotz zahlreicher Einsprüche und Klagen konnte der Campingplatz nicht legalisiert werden. Nun wird das gesamte Gebiet Stück für Stück ausgeräumt und zurückgebaut, um es vollständig zu renaturieren.
Dieses Jahr endet die Ära Camping in Gampelen.

Wir sind selbst große Freunde der Natur und des Naturschutzes, aber es fällt auch uns schwer nachzuvollziehen, wie eine Einrichtung, die seit über 50 Jahren erfolgreich und im Einklang mit der Natur betrieben wird, jetzt geschlossen werden muss. Hier wurde stets auf das Wohl von Menschen und Tieren geachtet, und alle haben Rücksicht aufeinander genommen. Es ist schwer zu verstehen, warum so etwas, das so gut funktioniert, nicht erhalten bleiben kann. Zumindest in Teilen oder im Kompromiss.

Besonders leid tut es uns für all jene, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten hier gelebt haben und nun einen Teil ihrer Heimat und Gemeinschaft verlieren. Viele Dauercamper haben hier nicht nur ihre eigenen Kinder großgezogen, sondern auch Enkel und mittlerweile Urenkel. Die Geschichten und Schicksale dieser Menschen sind tief berührend und schwer zu ertragen.

Unser herzliches Mitgefühl gilt allen lieben Menschen vom Campingplatz Gampelen. Wir wünschen euch von Herzen alles Liebe und viel Gesundheit. Auch wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich immer eine neue. Kopf hoch – es war wunderbar, diese Zeit mit euch zu verbringen!

Wie geht es nun für uns für euch weiter?

Eine der häufigsten Fragen, die wir hier auf dem Campingplatz gestellt bekommen, ist wohl die nach unseren nächsten Plänen. Wir haben tatsächlich so viele Ideen und Projekte im Kopf, dass es uns fast schwerfällt, diese nicht schon jetzt offen und ehrlich zu teilen.

Nach unserem Abschied von der Schweiz werden wir als Erstes all unsere Liebsten besuchen, die in Österreich und ganz Deutschland verstreut leben. Wir freuen uns schon riesig darauf, wieder Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen und all die schönen Erinnerungen aufzufrischen.

Im Anschluss gönnen wir uns eine wohlverdiente kleine Auszeit. Wohin es uns genau verschlägt, wie lange wir bleiben und wie unser nächstes Abenteuer aussieht, bleibt noch ein Geheimnis. Aber keine Sorge – wir halten euch auf dem Laufenden und werden euch im nächsten Beitrag mehr darüber erzählen.

Seid euch jedoch sicher, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, bis ihr von uns hört. Denn schon am 28.11.2024 startet unser nächstes kleines Abenteuer. Was denkt ihr, wohin es uns als Nächstes verschlagen könnte? Schreibt uns gerne eure Vermutungen in die Kommentare oder schickt uns einfach eine Mail. Wir freuen uns darauf, von euch zu hören!

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